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Belgheis Jafari

Afghanistan
Literatur
Paris

Als Kind verließ Belgheis Jafari ihr Heimatdorf in Afghanistan wegen des Bürgerkriegs. Im Iran studiert sie französische Literatur und kehrt dann in ihre Heimat zurück. 2016 überlebt sie ein Attentat auf eine friedliche Demonstration der Hazara Gemeinde. Ihr Forschungsgebiet ist Migration als Gegenstand der Literatur angewandt auf politische und soziale Herausforderungen.

„Ich sehnte mich danach zu leben, zu leben ohne Furcht vor dem Tod, über andere Dinge nachzudenken, zu schreiben, zu lesen, forschen zu können. Das war nicht mehr möglich.“

Achmet Saïd Mohamed

Komoren
Biologie
Poitiers

Nach dem Abschluss einer Doktorarbeit über Pyrrole und deren

therapeutische Wirkungen in Poitiers, kehrt Achmet Saïd Mohamed auf die Komoren zurück, um dort die erste Universität zu gründen. Er ändert sein Forschungsgebiet um sich auf Ylang-Ylang-Öl, die wichtigste Ressource des Landes, zu konzentrieren.

Als gewählter Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften und danach Präsident der Universität, kandidiert er bei den Präsidentschaftswahlen 2019. Von den Machthabern bedroht wird er stattdessen ins Exil gezwungen.

„Die Studenten beschlossen, die Diktatur herauszufordern, indem sie einen nach mir benannten provisorischen Kreisverkehr errichteten.“

Zakiyatou Oualet Halatine

Mali
Ingenieurin
Paris

Ausgehend von ihrer Erfahrung, geprägt durch den Krieg in Mali im Jahr 2012, verpflichtet uns Zakiyatou Oualet Halatine zum Nachdenken über die, Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für die Rettung des Wissens.

Sie erinnert an die doppelte Gefahr für die Wissenschaft im Exil: Die Unterbrechung der Weitergabe und der Verlust von Wissen im Herkunftsland und die Abwertung und der Mangel an Anerkennung im Aufnahmeland.

« Wissenschaftler tragen die Hoffnung auf echte Verbindungen zwischen dem Wissen der Gesellschaften und der Länder in sich! »

Roubi Kilo

Syrien
Pharmazie
Lyon

Der Krieg bricht aus, während Roubi Kilo in Aleppo Pharmazie studiert. Trotz der Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Religion bleibt die junge Frau hartnäckig und schließt ihr Studium ab.

Ihr Haus im Hintergrund ihres Porträts wird bei einem Bombenangriff zerstört. Ihr bleibt nichts mehr außer einem Backgammon-Spiel, das es in syrischen Familien wie der ihren gibt.

« Ich kann heute stolz sagen, dass ich eine syrische Frau bin, die kämpfen musste, um ihren Traum, Apothekerin zu werden, in einer patriarchalischen Gesellschaft verwirklichen konnte ».

Mathieu Schneider

Strassburg
Musikwissenschaften
Gastgeber

„Wo komme ich her“

In eine elsässische Familie hineingeboren, die deutsch-französischen Doppelkultur die Wiege gelegten, hat sich Mathieu Schneider diese Frage nie gestellt.

Als Vizepräsident der Straßburger Universität engagiert sich dieser Musikwissenschaftler für die Verteidigung von Pinar Selek, Soziologin, die wegen ihrer Forschung über Kurden, die LGBTQI-Minderheit und Armenien ins Visier der türkischen Behörden geraten ist. Durch die Übernahme zahlreicher Verantwortlichkeiten, trägt er aktiv zur akademischen Solidarität bei.

„Brüderlichkeit ist für mich der wichtigste Wert menschlicher Beziehungen.“

Venezolanische Wissenschaftlerin

Venezuela
Geowissenschaften
Paris

Als Physikerin hat sie ihr Land verlassen, weil es ihr nicht mehr möglich war, ihren Beruf auszuüben.

„Bis vor kurzem war die venezolanische Wissenschaftsgemeinschaft für ihre Exzellenz und ihre internationale Zusammenarbeit bekannt. Heute sind nur noch zerfallende Universitäten übrig, wie die Universidad Central de Caracas, an der ich studiert und gelehrt habe, bevor ich gezwungen wurde, meine Freiheit des Denkens aufzugeben.“

Ariel Fabrice Ntahomvukiye

Burundi
Musikalische Anthropologie
Paris

Nach einer Kindheit, geprägt von den Traumata des

Bürgerkrieg in Burundi, wird Ariel Fabrice Ntahomvukiye  Französischlehrer an einem Gymnasium, welches zwei Stunden Fußmarsch von seinem Zuhause entfernt ist. Diese Region ist eine Hochburg der bewaffneten Rebellen, die seine Familie verfolgten und inzwischen der Präsidentenpartei angehören. Er wurde wiederholt zur Zielscheibe von Drohungen.

„Aufgrund meiner Recherchen und meines beruflichen und familiären Hintergrunds, erreichten die Morddrohungen im April 2017 ihren Höhepunkt. Also floh ich nach Frankreich.“

Türkische Soziologe

Türkei
Soziologie
Aix-En-Provence

Nachdem er die Petition der Akademiker für den

für den Frieden 2016 unterzeichnet hatte, war dieser Akademiker wie Hunderte andere gezwungen, aus seinem Land zu fliehen, um nicht zu einem politischen Gefangenen zu werden. Er wurde per Dekret aus seinem Amt gedrängt, sein Pass wurde beschlagnahmt und ihm wurde das Recht zu arbeiten entzogen.

„Mit dieser kleinen, wasserdichten Tasche habe ich die Türkei über das Meer verlassen. Es ist faszinierend und bedauerlich, wie das Leben eines Menschen in etwas so Kleinem Platz finden kann.“

Fernando Lema

Urugay
Biologie
Amiens, Paris

Gezwungen 1975, nach zwei Jahren Inhaftierung, weil er sich gegen die Diktatur gestellt hatte, aus Uruguay zu fliehen, fand Fernando Lema Zuflucht in Argentinien. Verfolgt von dem neuen Militärregime, das mit seinem Land verbündet war, flüchtete der Biologe weiter nach Frankreich. Nach seiner Tätigkeit in Krankenhäusern in Amiens und Paris wird er vom Institut Pasteur angeworben. 2005 kehrte er nach Montevideo zurück.

« Ohne das kollektive und synergetische Engagement zwischen Aufnahme- und Herkunftsländern kann kein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit tragfähig und wirksam sein ».

Amaryllis Quezada

Chile
Tochter eines Flüchtlings
Gastgeberin
Frankreich

Amaryllis Quezada wurde in Frankreich geboren. Sie entdeckt erst spät das Ausmaß der Gräueltaten, denen ihr Vater während der chilenischen Militärdiktatur ausgesetzt war.

1977 flüchtete er nach Chile und wurde nach seiner Promotion Professor für Spanisch an der Universität Bordeaux-Montaigne.

Amaryllis engagiert sich heute für die Aufnahme von Wissenschaftlern im Rahmen des nationalen Notaufnahmeprogramms für Wissenschaftler im Exil.

„Die Aufnahme von Menschen, deren Grundrechte verletzt wurden, ist eine der wichtigsten Aufgaben. Die Pflicht jeder offenen und demorkratischen Gesellschaft ist es, die Menschen zu schützen, die in ihren Grundrechten verletzt wurden.“

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